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Krankenhausrecht aktuell: 11/015 Anforderungen an eine Honorarvereinbarung mit Kassenpatienten |
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Vergütungsanspruch eines Arztes bei ungenauer Honorarvereinbarung
Amtsgericht München, Urteil vom 28.04.2010, 163 C 34297/09
24.05.2011. Gesetzlich Krankenversicherte müssen ihren Vertragsarzt nur ausnahmsweise bezahlen, z. B. wenn sie vor Beginn der Behandlung „ausdrücklich“ verlangen, auf eigene Kosten behandelt zu werden, und dies dem Arzt schriftlich bestätigen, vgl. § 18 Abs.8 Nr. 2 Bundesmantelvertrag - Ärzte (BMV-Ä). Diese schriftliche Bestätigung darf nicht mit einer Honorarvereinbarung verwechselt werden.
Mit einer Honorarvereinbarung können Privatpatient und behandelnder Arzt von der durch die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) gesetzlich vorgegebenen Gebührenhöhe abweichen. Allerdings muss die Feststellung enthalten sein, dass „eine Erstattung der Vergütung durch Erstattungsstellen möglicherweise nicht in vollem Umfang gewährleistet ist“ (§ 2 Abs. 2 Satz 2 GOÄ). Diese Honorarvereinbarungen werden oft bei Behandlungen der Zähne mit Inlays und Brücken durch einen Zahnarzt, bei Lasik-Operationen an den Augen oder generell bei Schönheitsoperationen verwendet.
In beiden Fällen liegt am Ende ein Schriftstück mit ähnlichen, aber nicht identischen Formulierungen vor. Dieser Unterschied kann für den Vergütungsanspruch des Arztes entscheident sein, wie ein Urteil des Amtsgerichts München vom 28.04.2010 (163 C 34297/09) zeigt.
Ein gesetzlich versicherter Patient hatte mit seiner chirurgischen Fachärztin eine Honorarvereinbarung samt Feststellung gemäß § 2 Abs. 2 Satz 2 GOÄ abgeschlossen und bezahlte auch entsprechend. Seine private Zusatzversicherung hielt die Vereinbarung für unwirksam und lies sich den Rückforderungsanspruch des Patienten abtreten. Der anschließenden Zahlungsklage gab das AG statt, weil sich aus der Feststellung das Verlangen des Patienten nach einer Privatbehandlung nicht deutlich genug ergab.
Fazit: Bei einer Honorarvereinbarung mit einem Privatpatienten geht es „nur“ darum, mehr als die ohnehin geschuldeten Gebühren zu vereinbaren. Die Bestätigung des Kassenpatienten hingegen begründet den gesamten Vergütungsanspruch. Die Anforderungen an sie ist daher höher. Der behandelnde Arzt sollte sich deshalb bei einer solchen schriftlichen Bestärtigung am Wortlaut des BMV-Ä orientieren. Der „Wunsch“ einer „Privatliquidation“ kann aber ebenfalls genügen (Landgericht Traunstein, Urteil vom 06.12.2006, 3 S 1543/06).
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Letzte Überarbeitung: 6. Juli 2012
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Krankenhausrecht aktuell: |
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Arbeitsmarkt:
Pflegeberufe sind kein PflegefallMeldung vom 07.03.2016 (dpa)
Krankenkassen:
Gesetzliche Krankenversicherungen verfügen über 10 Mrd. Euro RücklagenMeldung vom 11.06.2012 (dpa)
Finanzierung:
Fachkräftemangel im KrankenhausMeldung vom 08.06.2012 (dpa/Ino)
Kartellrecht:
Krankenkassen sollen der Fusionskontrolle unterliegenMeldung vom 14.05.2012 (dpa)
Individuelle Gesundheitsleistungen:
Gesetzlich Krankenversicherte vor Privatleistungen schützenMeldung vom 10.05.2012 (dpa)
Krankenkassen:
Beitragsschulden in Millionenhöhe vollstreckenMeldung vom 23.04.2012 (dpa)
Datenschutz:
Meldung vom 19.04.2012 (ots)
Organspende:
Für Herztransplantationen fehlen OrganspenderMeldung vom 17.04.2012 (dpa)
Körperverletzung:
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 11.01.2011, 5 StR 491/10
Steuern:
Finanzgericht Berlin, Urteil vom 24.03.2010, 3 K 6251/06 B
Kontrollpflichten:
Landgericht Osnabrück, Urteil vom 26.01.2011, 2 O 2278/08
Oberarzt:
Arbeitsgericht Essen, Urteil vom 30.09.2010, 1 Ca 806/10
Kündigung:
Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 03.11.2010 ,15 Sa 1738/10
Tarifvertrag:
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 25.08.2010, 4 AZR 23/09
Tarifvertrag:
Landesarbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 13.04.2010, 3 Sa 906/09
Privatisierung von Krankenhäusern:
Landesarbeitsgericht München, Beschluss vom 11.08.2010, 11 TaBV 3/10
Liquidationsbeteiligung:
Sächsisches Landesarbeitsgericht, Urteil vom 27.08.2010, 2 Sa 635/09
Behandlungsfehler:
Bundesgerichtshof, Urteil vom 22.12.2010, 3 StR 239/10
Chefarzt:
BAG, Beschluss vom 05.05.2010, 7 ABR 97/08
Arzneimittelhaftung:
BGH, Urteil vom 16.03.2010, VI ZR 64/09
Dekubitus:
OLG München, Urteil vom 30.04.2009, 1 U 4265/08
Schmerzensgeld:
BGH, Urteil vom 12.02.2008, VI ZR 221/06
Oberarzt:
BAG, Urteil vom 09.12.2009, 4 AZR 841/08
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