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Krankenhausrecht aktuell: 10/003 Neuartige Behandlung von Bandscheibenschäden |
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Patient erhält Schmerzensgeld wegen Blasen- und Darmstörung
Bundesgerichtshof, Urteil vom 22.05.2007, VI ZR 35/06
27.03.2010. Die klagende Patienten ließ sich wegen eines Bandscheibenvorfalls von ihrem Arzt mit dem so genannten "Racz-Katheder" behandeln, einer zum damaligen Zeitpunkt neuartigen und medizinisch noch nicht abgesicherten Behandlungsmethode (so genannte "Außenseitermethode"), bei der Patienten über einen Katheter ein Medikamentencocktail in den Spinalkanal gespritzt wird. Die Patienten wurde über eine mögliche Querschnittslähmung, Blasen- und Mastdarmstörung als Risiko der Behandlung aufgeklärt.
Als die Patientin im Laufe der Behandlung starke Schmerzen verspürte, brach der Arzt die Behandlung zunächst nicht ab. Die Patientin erlitt als Folge der Behandlung Blasenstörungen und Darmstörungen. Sie klagte auf Schadensersatz und Schmerzensgeld.
Während sie vor dem Landgericht München I (Urteil vom 02.08.2005, 1 MO 2439/02) und dem Oberlandesgericht München (Urteil vom 19.01.2006, 1 U 4453/05) unterlag, gab der Bundesgerichtshof (BGH) ihr recht.
Zwar war die Behandlung zunächst fehlerfrei, beim Auftreten von Komplikationen darf bei neuartigen Behandlungsmethoden wie der vorliegenden die Behandlung aber nur fortgeführt werden, wenn ausgeschlossen ist, dass die Komplikationen an der Behandlung liegen, so der BGH. Es war deshalb der Auffassung, dass die Fortführung der Behandlung nach Auftreten der Schmerzen einen Behandlungsfehler darstellte.
Außerdem, so der BGH, sei dei Aufklärung mangelhaft gewesen. Bei neuartigen Behandlungsmethoden (so genannten "Außenseitermethoden") muss nämlich nach Auffassung des BGH auch darüber aufgeklärt werden, dass die Behandlung noch nicht medizinischer Standart und ihre Wirksamkeit statistisch noch nicht abgesichert ist.
Die Entscheidung finden Sie hier:
- Bundesgerichtshof, Urteil vom 22.05.2007, VI ZR 35/06
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Letzte Überarbeitung: 18. April 2012
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Krankenhausrecht aktuell: |
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Arbeitsmarkt:
Pflegeberufe sind kein PflegefallMeldung vom 07.03.2016 (dpa)
Krankenkassen:
Gesetzliche Krankenversicherungen verfügen über 10 Mrd. Euro RücklagenMeldung vom 11.06.2012 (dpa)
Finanzierung:
Fachkräftemangel im KrankenhausMeldung vom 08.06.2012 (dpa/Ino)
Kartellrecht:
Krankenkassen sollen der Fusionskontrolle unterliegenMeldung vom 14.05.2012 (dpa)
Individuelle Gesundheitsleistungen:
Gesetzlich Krankenversicherte vor Privatleistungen schützenMeldung vom 10.05.2012 (dpa)
Krankenkassen:
Beitragsschulden in Millionenhöhe vollstreckenMeldung vom 23.04.2012 (dpa)
Datenschutz:
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Organspende:
Für Herztransplantationen fehlen OrganspenderMeldung vom 17.04.2012 (dpa)
Körperverletzung:
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 11.01.2011, 5 StR 491/10
Steuern:
Finanzgericht Berlin, Urteil vom 24.03.2010, 3 K 6251/06 B
Kontrollpflichten:
Landgericht Osnabrück, Urteil vom 26.01.2011, 2 O 2278/08
Oberarzt:
Arbeitsgericht Essen, Urteil vom 30.09.2010, 1 Ca 806/10
Kündigung:
Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 03.11.2010 ,15 Sa 1738/10
Tarifvertrag:
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 25.08.2010, 4 AZR 23/09
Tarifvertrag:
Landesarbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 13.04.2010, 3 Sa 906/09
Privatisierung von Krankenhäusern:
Landesarbeitsgericht München, Beschluss vom 11.08.2010, 11 TaBV 3/10
Liquidationsbeteiligung:
Sächsisches Landesarbeitsgericht, Urteil vom 27.08.2010, 2 Sa 635/09
Behandlungsfehler:
Bundesgerichtshof, Urteil vom 22.12.2010, 3 StR 239/10
Chefarzt:
BAG, Beschluss vom 05.05.2010, 7 ABR 97/08
Arzneimittelhaftung:
BGH, Urteil vom 16.03.2010, VI ZR 64/09
Dekubitus:
OLG München, Urteil vom 30.04.2009, 1 U 4265/08
Schmerzensgeld:
BGH, Urteil vom 12.02.2008, VI ZR 221/06
Oberarzt:
BAG, Urteil vom 09.12.2009, 4 AZR 841/08
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