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Krankenhausrecht aktuell: 10/002 Arzthaftung wegen unterlassener Befunderhebung




Patient erblindet nach Bypass-OP

Bundesgerichtshof, Urteil vom 29.09.2009, VI ZR 251/08

10.02.2010. Bei dem klagenden Patienten traten nach einer Bypass-Operation am Herzen Sehstörungen auf, die mit Acetylsalicylsäure (ASS) behandelt wurden ("Aspirin"). Als die Sehstörungen sich dennoch verschlimmerten, konsultierte der diensthabende Arzt einen Augenarzt, der jedoch von jeglicher Befunderhebung absah und weder diagnostische noch therapeutische Maßnahmen für erforderlich hielt.

Der Patient erblindete. Ursache war eine toxisch-allergische Optikusneuropathie als mögliche Spätreaktion auf die bei der Operation verabreichte Kontrastmittellösung. Eine höhere Gabe von Aspirin hätte die Erblindung womöglich verhindern können, was zu dem fraglichen Zeitpunkt jedoch noch nicht medizinisch bekannt war.

Der Patient verklagte die Ärzte auf Schmerzensgeld.

Während er vor dem Landgericht Schweinfurt (Urteil vom 16.01.2008, 14 O 338/01) und dem Oberlandesgericht Bamberg (Urteil vom 25.08.2008, 4 U 33/08) verlor, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) dass das Unterlassen jeglicher Befunderhebung des Augenarztes einen groben Behandlungsfehler darstellt und es dabei keine Rolle spiele, ob zu dem fraglichen Zeitpunkt bei richtiger Befunderhebung und Diagnose eine wirksame Therapie zur Verfügung gestanden hätte.

Außerdem hatten es die Ärzte versäumt, den Patienten über das Risiko der Erblindung bei der Bypass-Operation aufzuklären, so der BGH. Der BGH verwies den Fall deshalb zurück an das Landgericht.

Die Entscheidung finden Sie hier:

  • Bundesgerichtshof, Urteil vom 29.09.2009, VI ZR 251/08

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

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Letzte Überarbeitung: 6. Februar 2013

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