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Krankenhausrecht aktuell: 11/012 Fristlose Kündigung eines Vorbereitungsassistenten |
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Unwirksamkeit der fristlosen Kündigung eines Vorbereitungsassistenten wegen Kompetenzüberschreitungen
Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 30.11.2010, 3 Sa 405/10
03.05.2011. Kassenzahnärzte sind Zahnärzte, die - als einzige - gesetzlich Krankenversicherte behandeln dürfen. Fast alle Zahnärzte sind Kassenzahnärzte, weil die meisten Bürger und Patienten gesetzlich krankenversichert sind. Doch der Weg dahin ist lang. Nach dem Studium und der staatlichen Zulassung als Zahnarzt muss bis zur Zulassung als Kassenzahnarzt noch in einer zugelassenen Praxis oder Klinik eine mehrjährige Assistenzzeit als so genannter Vorbereitungsassistent absolviert werden. Weitere Informationen zur Vertragsarzttätigkeit finden Sie hier.
Kassenzahnärzte dürfen sich bei der Behandlung nicht durch Vorbereitungsassistenten vertreten lassen. Genauso wenig dürfen Vorbereitungsassistenten hinter dem Rücken ihres Ausbilders selbstständig Kassenpatienten behandeln. Andernfalls drohen neben straf- und berufsrechtlichen auch arbeitsrechtliche Folgen wie beispielsweise eine Abmahnung oder eine verhaltensbedingte Kündigung. Dies zeigt ein vom Landesarbeitsgericht (LAG) Rheinland-Pfalz entschiedener Fall (Urteil vom 30.11.2010, 3 Sa 405/10).
Ein Vorbereitungsassistent hatte eigenmächtig nicht nur eine Zahnversiegelung, sondern auch eine Betäubung, Zahnextraktion und Zahnfüllung durchgeführt. Ihm wurde deshalb außerordentlich-fristlos gekündigt. In seinem Anstellungsvertrag war sein Aufgabenbereich jedoch durch eine missverständliche Vertretungsregelung mehrdeutig. Daher gaben das Arbeitsgericht Mainz (Urteil vom 14.07.2010, 7 Ca 410/10) und das LAG seiner Klage statt, obwohl sein Verhalten an sich ein Kündigungsgrund gewesen war.
Fazit: Der junge Zahnarzt hat Glück gehabt. Zu seinen Gunsten wurde zwar auch berücksichtigt, dass er zuvor nicht abgemahnt wurde. Vorbereitungsassistenten können sich aber im Allgemeinen nicht darauf verlassen, mit Kompetenzüberschreitungen „davon zukommen“ und sollten ein derartig offensichtliches Fehlverhalten unterlassen. Aus Sicht von arbeitgebenden Zahnärzten wiederum kann im Fall des Falles statt einer sofortigen verhaltensbedingten Kündigung eine einschlägige Abmahnung sinnvoll sein.
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Letzte Überarbeitung: 3. Mai 2012
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Krankenhausrecht aktuell: |
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Arbeitsmarkt:
Pflegeberufe sind kein PflegefallMeldung vom 07.03.2016 (dpa)
Krankenkassen:
Gesetzliche Krankenversicherungen verfügen über 10 Mrd. Euro RücklagenMeldung vom 11.06.2012 (dpa)
Finanzierung:
Fachkräftemangel im KrankenhausMeldung vom 08.06.2012 (dpa/Ino)
Kartellrecht:
Krankenkassen sollen der Fusionskontrolle unterliegenMeldung vom 14.05.2012 (dpa)
Individuelle Gesundheitsleistungen:
Gesetzlich Krankenversicherte vor Privatleistungen schützenMeldung vom 10.05.2012 (dpa)
Krankenkassen:
Beitragsschulden in Millionenhöhe vollstreckenMeldung vom 23.04.2012 (dpa)
Datenschutz:
Meldung vom 19.04.2012 (ots)
Organspende:
Für Herztransplantationen fehlen OrganspenderMeldung vom 17.04.2012 (dpa)
Körperverletzung:
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 11.01.2011, 5 StR 491/10
Steuern:
Finanzgericht Berlin, Urteil vom 24.03.2010, 3 K 6251/06 B
Kontrollpflichten:
Landgericht Osnabrück, Urteil vom 26.01.2011, 2 O 2278/08
Oberarzt:
Arbeitsgericht Essen, Urteil vom 30.09.2010, 1 Ca 806/10
Kündigung:
Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 03.11.2010 ,15 Sa 1738/10
Tarifvertrag:
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 25.08.2010, 4 AZR 23/09
Tarifvertrag:
Landesarbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 13.04.2010, 3 Sa 906/09
Privatisierung von Krankenhäusern:
Landesarbeitsgericht München, Beschluss vom 11.08.2010, 11 TaBV 3/10
Liquidationsbeteiligung:
Sächsisches Landesarbeitsgericht, Urteil vom 27.08.2010, 2 Sa 635/09
Behandlungsfehler:
Bundesgerichtshof, Urteil vom 22.12.2010, 3 StR 239/10
Chefarzt:
BAG, Beschluss vom 05.05.2010, 7 ABR 97/08
Arzneimittelhaftung:
BGH, Urteil vom 16.03.2010, VI ZR 64/09
Dekubitus:
OLG München, Urteil vom 30.04.2009, 1 U 4265/08
Schmerzensgeld:
BGH, Urteil vom 12.02.2008, VI ZR 221/06
Oberarzt:
BAG, Urteil vom 09.12.2009, 4 AZR 841/08
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