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Krankenhausrecht aktuell: 11/014 Apotheke: Kein Erlass der Rezeptgebühr |
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Ein Apotheker handelt rechtswidrig, wenn er die Pflicht zur Einziehung der Rezeptgebühr missachtet
Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Beschluss vom 22.03.2011, 13 LA 157/09
17.05.2011. Verschreibungspflichtige Fertigarzneimittel dürfen alle Apotheker nur zu einem einheitlichen Preis abgeben, dessen Berechnung durch das Arzneimittelgesetz (AMG) genau vorgegeben ist. Diese Preisbindung soll unter anderem einen Unterbietungswettbewerb verhindert. Ähnlich streng ist die Pflicht der gesetzlich Krankenversicherten, bei diesen Medikamenten eine Rezeptgebühr zu zahlen. Der Apotheker muss diese einziehen und mit der Krankenkasse verrechnen (§ 43b Abs. 1 Satz 1 Fünften Buch Sozialgesetzbuch - SGB V).
Trotzdem versuchen einige Apotheken immer wieder, sich durch Bonus- oder Gutscheinsysteme Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Der Bundesgerichtshof hat insoweit z.B. den „Bonus-Talern“, bei denen gesammelte Bonuspunkte ein nicht verschreibungspflichtiges Produkt billiger werden lassen, bereits eine Absage erteilt. Über eine andere Gestaltung entschied kürzlich das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG, Beschluss vom 22.03.2011, 13 LA 157/09).
Ein Apothekenbetreiber vereinbarte mit einigen Krankenkassen, dass er statt der Versicherten die Rezeptgebühr zahle, wenn diese einen entsprechenden Gutschein vorlegen und bei ihm Medikamente kaufen. Die Gutscheine übergab er zuvor den Kassen. Die zuständige Behörde untersagte dieses System und wurde hierin vom Verwaltungsgericht Osnabrück (Urteil vom 29.09.2009, 6 A 271/07) und vom OVG bestätigt, denn mit der Methode werde eindeutig die Preisbindung und die Einziehungspflicht missachtet.
Fazit: Ob nun Gutschein oder Bonus - gegen die Arzneimittelpreisbindung wird immer schon dann verstoßen, wenn dem Versicherten beim Medikamentenkauf Vorteile gewährt werden, die den Erwerb wirtschaftlich günstiger erscheinen lassen. Das gilt erst recht, wenn damit zugleich die Pflicht zur Einziehung der Rezeptgebühr missachtet wird. Wegen dieser strengen rechtlichen Vorgaben kann jedem Apotheker nur davon abgeraten werden ohne rechtlichen Rat, mit vermeintlich innovativen Preismodellen zu experimentieren.
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Letzte Überarbeitung: 20. April 2012
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Krankenhausrecht aktuell: |
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Arbeitsmarkt:
Pflegeberufe sind kein PflegefallMeldung vom 07.03.2016 (dpa)
Krankenkassen:
Gesetzliche Krankenversicherungen verfügen über 10 Mrd. Euro RücklagenMeldung vom 11.06.2012 (dpa)
Finanzierung:
Fachkräftemangel im KrankenhausMeldung vom 08.06.2012 (dpa/Ino)
Kartellrecht:
Krankenkassen sollen der Fusionskontrolle unterliegenMeldung vom 14.05.2012 (dpa)
Individuelle Gesundheitsleistungen:
Gesetzlich Krankenversicherte vor Privatleistungen schützenMeldung vom 10.05.2012 (dpa)
Krankenkassen:
Beitragsschulden in Millionenhöhe vollstreckenMeldung vom 23.04.2012 (dpa)
Datenschutz:
Meldung vom 19.04.2012 (ots)
Organspende:
Für Herztransplantationen fehlen OrganspenderMeldung vom 17.04.2012 (dpa)
Körperverletzung:
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 11.01.2011, 5 StR 491/10
Steuern:
Finanzgericht Berlin, Urteil vom 24.03.2010, 3 K 6251/06 B
Kontrollpflichten:
Landgericht Osnabrück, Urteil vom 26.01.2011, 2 O 2278/08
Oberarzt:
Arbeitsgericht Essen, Urteil vom 30.09.2010, 1 Ca 806/10
Kündigung:
Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 03.11.2010 ,15 Sa 1738/10
Tarifvertrag:
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 25.08.2010, 4 AZR 23/09
Tarifvertrag:
Landesarbeitsgericht Düsseldorf, Urteil vom 13.04.2010, 3 Sa 906/09
Privatisierung von Krankenhäusern:
Landesarbeitsgericht München, Beschluss vom 11.08.2010, 11 TaBV 3/10
Liquidationsbeteiligung:
Sächsisches Landesarbeitsgericht, Urteil vom 27.08.2010, 2 Sa 635/09
Behandlungsfehler:
Bundesgerichtshof, Urteil vom 22.12.2010, 3 StR 239/10
Chefarzt:
BAG, Beschluss vom 05.05.2010, 7 ABR 97/08
Arzneimittelhaftung:
BGH, Urteil vom 16.03.2010, VI ZR 64/09
Dekubitus:
OLG München, Urteil vom 30.04.2009, 1 U 4265/08
Schmerzensgeld:
BGH, Urteil vom 12.02.2008, VI ZR 221/06
Oberarzt:
BAG, Urteil vom 09.12.2009, 4 AZR 841/08
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